©1978 Werner Lange | 780817 | Frankreich | Irgendwo auf dem Weg in den Süden. Ralfs nagelneue Yamaha SR 500. Zu zweit und mit viel Gepäck. Ralf hat mich dafür gehaßt, das ich eine geliehene Nikon F2 mit Motor und drei oder vier Objektiven mitschleppen mußte. Berlin-Südfrankreich und zurück. Was für eine Ochsentour.
“Die Yamaha SR 500 ist ein Motorradmodell des japanischen Herstellers Yamaha, das von 1978 bis 1999 gebaut wurde. In Japan wird es mit einem veränderten Motor als SR 400 bis heute angeboten. Die Bezeichnung „SR“ steht für „Single Road“.
Die Markteinführung wurde durch den großen Erfolg der 1976 vorgestellten Enduro XT 500, von der die SR abgeleitet wurde, wesentlich erleichtert. Die SR 500 stand in der Tradition des ursprünglichen Motorradfahrens, spielte auch mit dem Image der englischen Vorbilder, aber eigentlich gab es 1978 solche Motorräder längst nicht mehr. Die SR 500 hat einen guten Ruf und Freunde auf der ganzen Welt. Es gibt zahlreiche Umbauten als Cafe Racer, Chopper oder ähnliches. Um die SR 500 existiert weltweit ein reges Fan- und Clubleben, das sich auch im Internet findet. Ob die SR bereits von Beginn der Entwicklung an ein „Retro-Motorrad“ war, ist nicht eindeutig zu klären. Der Begriff „Retro“ war zu dieser Zeit noch kein Konzept im Motorradbereich und der Grundentwurf enthielt durchaus zeitgemäße Details wie Gussräder und hintere Scheibenbremse. Der große Verkaufserfolg und die Zustimmung der Käufer zum Design brachten Yamaha aber nach den ersten Produktionsjahren sicherlich auf den Gedanken, bei der Weiterentwicklung des Modells bewusst auf diese modernen Teile zu verzichten. Somit stehen die jüngeren Modelle ab 1984 tatsächlich im Verdacht, die ersten „Retro“-Motorräder zu sein. Die letzten Modelle mit vorderer Trommelbremse waren dagegen eindeutig von der Retrowelle beeinflusst.
Es gab die Modelle 2J2 (1978–1979 z. B. US-amerikanischer Markt), 2J4 (1978–1983 Deutschland) und 48T (1984–1999). In Japan wird das Modell bis heute vertrieben (z.B. Black-Edition 2008 zum 30-jährigen Jubiläum), aus Steuergründen aber als SR 400. Die SR 500 erreichte hohe Verkaufszahlen (u.a. 1981 in Westdeutschland 4.767 Stück) und galt trotz des mit 12 Litern (ab Herbst/Winter 1986 bei Lacksatzwechsel: 14 Liter) Fassungsvermögen recht kleinen Tanks als ein zuverlässiger Tourer, von einigen Eigenheiten beim Startverhalten abgesehen. In den Jahren vor dem Produktionsende sanken jedoch die Neuzulassungen. Kickstarter wollten die meisten Käufer nicht mehr, und infolge verschärfter Lärm- und Abgasvorschriften wurde die Motorleistung bis auf 17/18 kW herabgesetzt.
Der Motor der SR 500 basierte auf dem Motor der XT 500, einem Einzylinder-Viertakter mit verhältnismäßig viel Leistung bei niedrigen Drehzahlen. Daher leitet sich auch der Spitzname „Thumper“ ab, der auf Deutsch etwa so viel wie „Dampfhammer“ bedeutet. Durch ihre Auslegung als Kurzhuber liegt die maximale Leistung der SR erst bei ca. 6200 U/Min an, das maximale Drehmoment bei ca. 3500 U/Min. Zur Anpassung an das andere Einsatzgebiet erhielt der SR-Motor im Vergleich zur XT aber u.a. eine kontaktlose wartungsfreie elektronische Zündanlage und eine 12-Volt-Stromversorgung sowie mehr Schwungmasse an der Kurbelwelle. Im Vergleich zu ihrem Schwestermodell wurde zudem der Rahmen mit verstärkten Rohren versehen. Eine Besonderheit ist die Trockensumpfschmierung, deren Ölvorrat im oberen Rahmenrohr untergebracht ist. 48T-Modelle unterscheiden sich von den frühen Versionen vor allem durch das kleinere Vorderrad und den verschleißfesteren Motor, der eine geänderte Ölversorgung des Zylinderkopfs zum thermisch hochbelasteten Auslassventil sowie eine gasnitrierte Nockenwelle mit optimiertem Ventilhub und Hartblock-Kipphebel bekam. Das Motorrad hat einen luftgekühlten 1-Zylinder-4-Takt-OHC-Motor mit 499 cm³ Hubraum, der für den deutschen Markt wegen der damaligen Führerscheinbestimmungen und Versicherungsklassen auf 20 kW (27 PS) gedrosselt wurde. Ungedrosselt, mit vergrößertem Ansaugstutzen und beim Modell 48T auch mit einer anderen Vergaserdüse, leistet der Motor 25 kW (34 PS). Am Produktionsende hatte der Motor wegen verschärfter Lärm-und Abgasvorschriften nur noch 17/18 kW (23/24 PS), ungedrosselt 20 kW (27 PS). Eine serienmäßige „neuere“ SR erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 135 km/h, eine SR 500 mit 25 kW (34 PS) ca. 145 km/h. Bei späten 48T-Modellen ersetzte man aus ästhetischen Gründen die vordere Scheibenbremse durch eine technisch aufwendige, völlig ausreichende und an die DS-7 (Vorgänger der RD-250) angelehnte Trommelbremse.”
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Yamaha_SR_500